Letztes Jahr habe ich von ausserordentlichen Wetterverhältnissen während des Jahres berichtet. Mir scheint dass dies langsam zur Selbstverständlichkeit wird. Wiederum hatten wir einen sehr milden Winter mit Frühlingshaften Januartagen. Im Februar kam dann der Winter nochmals richtig zurück. Rechtzeitig kam das warme Wetter und die Völker konnten sich schön entwickeln, was sich in vielen Schwärmen niederschlug. Für Züchter, die auf Schwarmträgheit züchten wurde die Auslese aus nicht abgeschwärmten Völker eng. Trotz allem durften wir uns über eine schöne Frühjahrsernte freuen. Auch richtig feinen Waldhonig konnte geerntet werden. An manchen Ständen machte aber die Melezitose den Imkern einen Strich durch die Rechnung.
Feuerbrand war 2015 für die Imker kein Thema. Alle Proben waren in Ordnung und frei von Rückständen. Auch die leidige Sache mit der Sauerbrut scheint sich langsam zu beruhigen. Mehr Sorge bereitet mir die zunehmende Professionalisierung und Politisierung der Imkerei. Die Ausübung der Freizeitbeschäftigung „Bienenhaltung“ wird immer mehr durch Gesetze, die manchmal an mangelndem gesunden Menschenverstand leiden, eingeschränkt. Es ist erstaunlich, dass immer noch so viele Neuimker gewonnen werden können.
Neonikotionide ist im letzten Jahr immer mehr zum Schlagwort geworden. Es ist erfreulich dass diese hochgiftigen Insektizide teilweise verboten wurden. Aber freuen wir uns nicht zu früh. Wenn die Zulassungen nicht verschärft werden, sind bestimmt schon bald noch schlimmere Erzeugnisse auf dem Markt.
Wir Imker werden durch die Umweltveränderungen mehr und mehr gefordert. Da bieten die Vereine mit ihren Anlässen viel Möglichkeit zum Gedankenaustausch und gegenseitiger Hilfe. An dieser Stelle ein „Dankeschön“ an alle Vereinsvorstände und Kader.
Aber malen wir nicht zu schwarz, freuen wir uns an den Bienen und der Natur, irgendwie werden wir die Probleme meistern.
In diesem Sinne wünsche ich Euch ein gutes Bienenjahr und gute Gesundheit.
Euer Kantonalpräsident
Matthias Schmid